Im April 2017 hat die Oö. Landesregierung die Evaluierung der Integrationsarbeit beschlossen. Ein umfassender Evaluierungsprozess mit mehreren methodischen Ansätzen hat unter der Führung des Instituts „think.difference“ unter der Leitung des Soziologen und Integrationsexperten Kenan Güngör gestartet. Im Endbericht werden 25 Empfehlungen vorgestellt und dieser bildet die Grundlage für die nun in Arbeit befindliche Weiterentwicklung des vor acht Jahren fixierten Integrationsleitbildes.
Der Methodenmix:
Breite Aussendung an alle potenziell integrationsrelevanten Institutionen: 3.050 Aussendungen, 409 Antworten, Rücklaufquote: 16,3%
- Bildung und Sprache
- Arbeitsmarkt und Qualifizierung
- Gleichstellung und Gender
- Migrantinnen-Selbst-Organisationen
- Religion, Säkularisierung und Extremismus
- Vielfalt und Diversität
- Integration & Zusammenleben im urbanen und ländlichen Raum
- Integrationsbezogene Entwicklungen, Strukturen und Prozesse
Sitzungen und Austausch an bisher drei Terminen: 24.05.2017, 13.09.2017, 15.11.2017
Sämtliche Ergebnisse der Methoden wurden wissenschaftlich zusammengeführt – und liegen nun als Endbericht vor, darin auch 25 Empfehlungen:
Gemeinsame Basis ist gefragt
1. Menschen- und Grundrechte als Basis
2. Integrationsleitbild 2018: Kontinuität und Zukunftsfähigkeit
Institutionellen Rahmen und Akteur/innen stärken
3. Bestehende Strukturen und Steuerungsinstrumente beibehalten
4. Positiven Einfluss von AkteurInnen stützen
5. Verstärkung der bewusstseinsbildenden Medienarbeit
Erweiterte Integrationslandschaft festigen
6. Regelsysteme tragen Hauptverantwortung
7. Freiwillig Engagierte weiter unterstützen
8. Kreis von Migrant/innen-Selbst-Organisationen um Nicht-Organisierte erweitern
Kompetenzen fördern und Weiterbildungen anbieten
9. Interkulturelle Kompetenzen und Weiterbildungen vertiefen
10. Wissensmanagement und Expertise ausbauen
Nachhaltigkeit stützen und Kooperationen ausbauen
11. Finanzielle Sicherheit ist gefragt
12. Wirkungsmessung verstärken
13. Institutionelle Übergänge erleichtern
Gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern
14. Zusammenhalt in polarisierter Gesellschaft stärken
15. Gesellschaftlicher, interreligiöser sowie innerislamischer Dialog notwendig
16. Verständnis für Solidargesellschaften intensivieren
Alte und neue Zielgruppen inkludieren
17. Mehrheitsgesellschaft verstärkt im Fokus
18. Integration von Anfang an nicht als Bleibeversprechen
19. Gesteigertem Integrationsbedarf entgegenkommen
Konkretes angehen und Chancen nutzen
20. Spracherwerb: früh ansetzen und solide ausbauen
21. Bildung: integrative Elternarbeit gefragt
22. Arbeit: nachhaltige Wege eröffnen
23. Qualifikationen: gecheckt aber nicht anerkannt
24. Gender: Aufklärung und Vorbilder benötigt
25. Gleichstellung: Antidiskriminierungsarbeit zugänglicher machen